Unsere letzten Tage waren ausnahmsweise mal etwas weniger ereignisreich! Wir haben uns am schwarzen Meer sehr viel ausgeruht und die Strände, das klare Meer und das tolle Wetter genossen – um unsere Muskeln anschließend auf dem Weg hinaus aus Bulgarien noch einmal so richtig zu beanspruchen.
Nach Nessebur sind wir die Küste weiter Richtung Süden entlang gefahren. Leider hört sich das romantischer an, als es war: Hinter Burgas mussten wir auf der zweispurigen Nationalstraße weiter fahren, unsere Warnwesten kamen das erste Mal zum Einsatz! Nach 15 km entdeckten wir jedoch eine ruhige Landstraße, die die ganze Zeit parallel zu der Nationalstraße verläuft, wir waren erleichtert. Außerdem führte uns diese Straße zu unserem absolut perfekten Zeltplatz! Unter einer Baumgruppe nur 10 m entfernt von dem Meer konnten wir unser Zelt direkt am einsamen Strand aufstellen. Hier gefiel es uns so gut, dass wir direkt mal für 2 Nächte “gebucht” haben :)
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Wir sind am schwarzen Meer! Ein wichtiges erstes Zwischenziel ist erreicht und wir sind richtig stolz auf unsere Leistung! In Nessebur angekommen entspannen wir nun ein paar Tage inmitten des inzwischen für uns ungewohnten touristischen Trubels. Im Vergleich zum Bulgarien was wir mit dem Fahrrad kennengelernt haben, erscheint uns die Touristenhochburg am Schwarzen Meer skurril und wenig bulgarisch. In unserem wunderschönen Zimmer mit Meerblick (ein guter Geheimtipp für nur 22 € die Nacht, St. Georg’s Appartments) genießen wir unsere wohlverdiente Pause sehr. Unsere Muskeln wurden in den letzten Tagen wirklich sehr beantsprucht und benötigen Ruhe. Wir haben das Balkangebirge bezwungen und haben innerhalb einer Woche 4000 Höhenmeter gemacht. Für die Statistikfreunde ein kleiner Zwischenstand anhand unserer GPS-Tracks: Wir sind in 51 Fahrradtagen 3064 km (laut Bines Tacho 3153 km) in 193 Stunden gefahren. Dabei haben wir bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15,9 km/h 13756 Höhenmeter überwunden. Die letzte Woche hat unsere Muskeln und Willenskraft also noch einmal auf eine besondere Probe gestellt. Auf der anderen Seite haben uns die Menschen, denen wir begegnet sind, unglaublich motiviert – ja teilweise sogar beflügelt, so dass wir nun zwar leicht schmerzende Oberschenkel haben, aber mit einem Lächeln auf dem Gesicht gerne an die letzten Tage zurück denken.
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Als wir in Belgrad losfahren, ist es für die Serben der letzte Arbeitstag vor einem langen Wochenende. Von Miloš haben wir am Abend zuvor erfahren, dass der erste Mai in Serbien ein Volksfeiertag ist, der gerne mit Campen und Grillen im Freien verbracht wird. Dies bereitete uns hohe Konkurrenz auf der Suche nach einem schönen Wildcamping-Platz, wir waren nicht mehr die Einzigen ;) Die Stimmung derer, die wir auf unserem holprigen Weg getroffen haben, war sehr ausgelassen und freundlich. Es herrschte allgemeine Feierlaune trotz des langsam immer regnerischer werdenden Wetters. So werden wir von einem heranziehenden Gewitter in ein Restaurant getrieben, wo wir noch einmal der serbischen Küche eine Chance geben wollen. Für Sabine ist es wahrlich nicht einfach, ein Gericht zu finden. Die serbischen Speisekarten bestehen aus verschiedenen Variationen von Fleisch mit (sehr wenig) Pommes und das meist mit sehr viel Fett. Kreativität zeigt sich darin, dass es manchmal Fleisch mit Fleisch gefüllt gibt. Wir freuen uns jedes Mal darauf, selber unsere Outdoor-Kochkünste walten zu lassen: Endlich wieder Gemüse! Es gibt viel regionales Gemüse in kleinen Supermärkten in jedem Dorf zu kaufen. Doch auch, wenn uns die traditionelle serbische Küche bis zum Schluss nicht gewinnen konnte, die Mentalität der Serben mochten wir sehr: Ein so hilfsbereites, offenes und fröhliches Volk haben wir selten erlebt. Wir sind froh, dass uns unser Weg durch dieses uns zuvor eher durch Konfliktnachrichten bekannte Land geführt hat. Ein passender Abschied von Serbien wurde uns von einem netten Mann bei regnerischem Wetter beschert: Er lud uns zu Tee ein und wir konnten uns aufwärmen und trocknen. Auf Deutsch (!) unterhielten wir uns über das Leben in seinem Dorf. Immer wieder während unserer Zeit in Serbien waren wir erstaunt darüber, wie viele Serben Deutsch sprachen. Dass sich nun auch in diesem wirklich kleinen Dorf jemand fand, der Deutsch sprach, erstaunte uns noch mehr. Im Gespräch mit dem Dorfbewohner fanden wir dafür schnell eine Erklärung: In den Dörfern gibt es ganz einfach keinerlei Möglichkeiten, eine vernünftige und regelmäßige Arbeit zu finden – schon gar nicht ist an eine Ausbildung wie wir sie kennen zu denken! Aus diesem Grund gehen viele Serben z.B. nach Deutschland, um dort zu arbeiten und manchmal auch dauerhaft zu leben. Wir sind auf unserem Weg durch viele Dörfer gekommen und stimmen zu: hier gibt es wirklich NICHTS. Junge Menschen sind uns auch selten begegnet – auf Dauer ein wirkliches Problem!
Mehr lesen »Nach dem etwas holprigen Start in Serbien haben wir uns in den letzten Tagen mit Serbien angefreundet. Es gefällt uns hier wirklich sehr gut! Es scheint, die oberste Regel eines Serben ist: Sei ein guter Gastgeber! Sobald wir irgendwo mit unseren schwer beladenen Fahrrädern anhalten, sprechen uns freundliche Menschen an, um uns ihre Hilfe anzubieten. Manchmal werden uns die Wünsche einfach von den Augen abgelesen! Die Hilfe die uns entgegengebracht wird ist an keinerlei Bedingungen geknüpft, die Menschen freuen sich einfach uns helfen zu können. Wenn wir dann erzählen, dass wir aus Deutschland kommen, merken wir, dass die Leute ein sehr positives Bild vom Leben und vor allem Arbeiten in Deutschland haben. Hier ist man richtig froh, überhaupt eine Arbeit zu haben, bei einer Arbeitslosenquote zwischen 20 und 25 %.
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Die letzten Tage waren genau so, wie wir uns unsere Reise mit dem Fahrrad durch die Welt vorgestellt haben. Einmal aus Budapest raus, waren die Fahrradwege und die kleineren Straßen deutlich schwerer zu befahren. Unsere Fahrräder bestanden den Buckelpistentest mit sehr gut! Breite Reifen und 26 Zoll waren die richtige Entscheidung :) Außerdem kommt unser Zelt nun sehr regelmäßig zum Einsatz. Wir durchfahren meist kleine und verschlafene Dörfer. Hier eine Unterkunft zu finden ist zwar bestimmt möglich, aber deutlich schwieriger als noch in Deutschland oder Österreich. Es ist immer ein sehr beruhigender Gedanke, dass man seine Unterkunft für die nächste Nacht bereits mit sich trägt. Wir sind absolut unabhängig! Die Nächte im Zelt sind mittlerweile auch deutlich einfacher, wir schlafen mittlerweile so ruhig und werden nicht mehr von jedem kleinsten Geräusch wach. Auch werden die Nächte deutlich wärmer, meist ist es so ca. 5-10°C. Sicherlich ist auch die Gesellschaft von Lili und Dani ein sehr beruhigender Gedanke – den beiden geht es genau so :)
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